Norman Davies, Harper Perennial, 1998
1365 Seiten, ISBN 0060974680
Der Untertitel dieses Buches "Ein Panorama Europas, Ost und West, Von der Eiszeit bis zum kalten Krieg, Vom Ural nach Gibraltar" hält, was er verspricht. Auf mehr als 1000 Seiten reist der
britische Historiker Norman Davies kreuz und quer durch Europa, zeitlich und geografisch. Sein im Vorwort deutlich gegebenes Versprechen, nicht nur eine Geschichte Westeuropas zu schreiben,
sondern eine gesamteuropäische Geschichte zu schreiben, in der es natürlich Prioritäten geben muss, kann der Autor erfüllen. Es ist eine gewaltige Tour de Force, von den alten Griechen bis zum
Zerfall der Sowjetunion.
Norman Davies schreibt keine Geschichte der Staaten Europas. Er versucht mit Erfolg jene Entwicklungen nachzuzeichnen, die zu dem geführt haben, was heute unser gesamteuropäisches Erbe ist,
vieles davon in tabellenartigen Einschüben, von Alchemie über Fiesta, Inquisition, Kantate, Murano, Nibelungen und Pogrom bis zu Zeus.
Sein Stil ist elegant und flüssig, immer mit Schwung und Liebe zum Thema, niemals dozierend. Zeit zum Lesen muss man allerdings haben, am besten im Urlaub unter der Sonne Griechenlands.
Margareta Stubenrauch, 3. 10. 2001