José Samarago, rororo 22306, 2009
511 Seiten, ISBN 9785499225068
Evangelien der "Nicht-Evangelisten" scheinen im Trend zu liegen. Doch anders als das Evangelium nach
Pilatus des französischen Schriftstellers Eric-Emmanuel Schmitt, in dem sich Pilatus wie ein moderner Kriminalkommissar mit der verschwundenen Leiche von Jesus befassen muss, führt uns der
Roman des portugiesischen Nobelpreisträgers in eine spirituelle Welt, die in einem Gespräch zwischen Gott, dem Teufel und Jesus gipfelt. Es geht um essentielle Fragen von Schuld, Sühne und
Erlösung.
Der Text ist anspruchsvoll, und der Verzicht auf Absätze und direkte Rede erschwert die Lektüre. Ein etwas zäher Anfang ist auch nicht zu leugnen, aber wer sich durchkämpft - und das sollte man -
wird wahrhaft belohnt.
Margareta Stubenrauch, 13. Dezember 2010