Wer war Robert Schuman?

Quelle: Europäische Kommisison
Quelle: Europäische Kommisison

Am 9. Mai 2010 denken wahrscheinlich nicht viele EuropäerInnen an Robert Schuman, denn nur wenige wissen, dass genau vor 60 Jahren die berühmte Schuman-Erklärung abgegeben wurde, die den Beginn der europäischen Integration darstellt. Wer war nun dieser Robert Schuman, nicht zu verwechseln mit dem deutschen Komponisten Robert Schumann.

 

Jean-Baptiste Nicolas Robert Schuman wurde am 29. Juni 1886 in Luxemburg geboren. Luxemburgisch war seine Muttersprache, aber der Staatsangehörigkeit nach war er Deutscher. Er studierte in Metz, München und Strassburg und promovierte 1910 in Berlin zum Dr. jur. Schon als Student war er stark in katholischen Organisationen engagiert. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Schuman bei der Kreisverwaltung von Bolchen.

Nach der Rückgabe von Elsass-Lothringen an Frankreich 1919 nahm Schuman die französische Staatsbürgerschaft an und wurde Abgeordneter in der französischen Nationalversammlung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, aber ihm gelang die Flucht, und er versteckte sich bis Kriegsende in einem Kloster.

Nach dem Krieg war er erneut Mitglied der Nationalversammlung und bekleidete zahlreiche hohe Ämter. Zwischen 1948 und 1952 war er französischer Außenminister, und in diese Zeit fällt auch die historische Erklärung zur Neuordnung Europas vom 9. Mai 1950, die zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, „Montanunion“) führte. 1952 aus dem Amt getrieben, wurde er nicht müde, seine Idee eines geeinten Europas auf zahlreichen Vortragsreisen zu bewerben. 1958 wurde er zum Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt. Robert Schuman starb am 4. September 1963 in Scy-Chazelles bei Metz.

Margareta Stubenrauch, 30. April 2010