Schon 2004 war die Europäische Union als Kandidatin für den Friedensnobelpreis im Gespräch. Wir Sind Europa hat bereits damals darüber berichtet. Acht Jahre später war es dann soweit. Am 12. Oktober 2012 verkündete das Nobel-Komitee in Oslo die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Europäische Union "für über sechs Jahrzehnte, die zur Weiterentwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beigetragen haben".
Wir Sind Europa freut sich über diese Auszeichnung, trägt sie doch dazu bei, uns daran zu erinnern, dass uns auf diesem Kontinent mehr verbindet als eine Währung und ein Binnenmarkt. Prompt ist natürlich eine Debatte darüber entbrannt, wer den Preis im Dezember entgegen nehmen soll: Der Parlamentspräsident, der Kommissionspräsident oder der Präsident des Europäischen Rates?
Wir Sind Europa hat den drei Herren folgenden Vorschlag gemacht:
Der beste Repräsentant der EU sind ihre BürgerInnen. Daher schlagen wir vor, dass 27 BürgerInnen (aus jedem Mitgliedsstaat eine/r) - und die Hälfte von ihnen Frauen - nach Oslo fahren, um den Preis für die EU entgegen zu nehmen.
Allfällige Reaktionen werden umgehend veröffentlicht. Am 16. Oktober 2012 erreichte uns die folgende Nachricht vom Präsidenten des Europäischen Rates, Herman van Rompuy:
Dear mrs Stubenrauch
We acknowledge receipt of your message to Mr Van Rompuy, President of the European Council,and thank you on his behalf. Unfortunately, Mr. Van Rompuy is not able to reply personally to all
the letters that he receives but we would like to assure you that your proposal will be brought to his attention and his Cabinet.
Yours sincerely,
DG F - Public Information service
General Secretariat of the Council of the European Union
Am 27. Oktober reagierte der Präsident des Europäischen Parlamentes:
Sehr geehrte Frau Stubenrauch,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 13. Oktober 2012 an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Herrn Martin Schulz. Der Präsident hat unser Referat Bürgeranfragen beauftragt, Ihnen zu antworten. Im Namen von Präsident Schulz danken wir Ihnen für Ihr freundliches Schreiben und Ihren engagierten Vorschlag anlässlich der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises an die Europäische Union. [....] Wie Sie den Medien bereits entnehmen konnten, kündigte Präsident Schulz an, dass das Europäische Parlament neben den anderen Institutionen der Europäischen Union bei der Preisverleihung in Oslo vertreten sein wird, um den Preis im Namen aller Unionsbürger entgegenzunehmen. [....]
Margareta Stubenrauch, aktualisiert am 29. Oktober 2012