Vladimir Zarev, DTV, 2013
783 Seiten, ISBN 9783423142625
Familienbrand ist der erste Teil der Trilogie um die bulgarische Familie Weltschev. Der erste Teil führt in die (in Wahrheit alles andere als) beschauliche Kleinsatdt Widin an der Donau, wo der Patriarch Assan Weltschev gerade das Zeitliche gesegnet hat. Vier Söhne und eine Tochter versuchen, jeder auf seine Weise, aus dem Schatten des Vaters zu treten. In kurzen Skizzen und dennoch in epischer Breite schildert Zarev die Geschicke der Familie und gleichzeitig des Landes Bulgariens zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
"Als der Weizen in die Scheuen eingebracht war, rötete sich im Westen abends drohend der Himmel, durchstochen von Lanzen der nach Süden wandernden Vogelscharen, grausam und unübersichtlich, träge, ja mit fast schläfriger Gleichmut breitete sich der Krieg aus, wie jede Landplage. Die Donau schien zu versteinern...."
Im zweiten Teil des Buches geht es um die nächste Generation, die sich in Sofia durch die Wirnisse der Jahre vor und während des 2. Weltkriegs kämpft. Fast 800 Seiten scheinen viel, doch Zarevs schöne Sprachbilder und die vielen und vielschichtigen Charaktere machen dieses Buch zu einer wahren Entdeckung.
Margareta Stubenrauch, 7. Februar 2014