Jerry Brotton, Penguin Books, 2012
544 Seiten, ISBN 9781846140990
Keine einfache Lektüre, aber was für ein historischer Rundumschlag. Jerry Brotton erläutert an zwölf Beispielen die Geschichte der Kartografie, er beginnt mit der "Weltkarte" des Ptolemäus und endet mit Google Earth. Alle seine Beispiele machen deutlich, dass es eine vollständige Darstellung der Welt nicht geben kann, da es immer am Hersteller der Karte liegt, was aufgenommen wird und was nicht.
Zudem sind Landkarten immer in einen politischen und gesellschaftlichen Kontext zu stellen, es gibt keine "objektiven" Karten. Wenn Sie trotzdem wissen wollen, warum die Griechen und Chinesen ihre Karten nach Norden orteten, die christlich-mittelalterliche Welt nach Osten und die islamische nach Süden, wenn es Sie interessiert, wann sich die Kartografie von einer Wissenschaft in einen Wirtschaftszweig verwandelte und welche mathematischen Grundlagen hinter Landkarten stecken, dann sei Ihnen dieses Buch wärmstens empfohlen.
Margareta Stubenrauch, 19. Dezember 2013